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Hundewissen einfach erklärt
17.10.2023 17:00

Die kognitive Kompetenz des Hundes

Die kognitive Kompetenz des Hundes effektiv fördern

Den Hund direkt mit Futter für eine konkrete Tätigkeit (korrekt ausgeführte Übung, gezeigtes Alternativverhalten) zu bestätigen, ist für den Hund als extrinsisch-positiver Primärverstärker effektiver als nur ein soziales Lob (verbal oder streicheln).

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Die Gabe von Futter ist rational und objektiv im Gegenteil zum emotional, subjektiv-sozialen Lob. Das direkte Bestätigen mit Futter fördert die kognitive Kompetenz (Intelligenz) des Hundes.

Kognitive Kompetenzen sind Schlüsselkompetenzen, welche die Grundlage für Denkprozesse bilden und als Intelligenz bezeichnet werden. Sie helfen dem Hund, sich in seiner Umgebung zu orientieren und sich seinem Lebensraum sowie den gestellten Aufgaben anzupassen.

Hunde besitzen die kognitive Kompetenz eines Kleinkindes.

Die Studien des Centrums für vergleichende und evolutionäre Psychologie der Universität Portsmouth, England (Dr. Juliane Kaminski) widerlegen die Lerntheorien für Hunde nach der klassischen und instrumentellen/operanten Konditionierung und belegen stattdessen, dass Hunde über selbstständige Denkprozesse zu Entscheidungen kommen können.

Die Studien der letzten Jahre zeigen ganz deutlich, dass die extrem geführten Ansätze im Umgang mit dem Hund sowie die Annahme das bei Hunden nur die Lernmethodik nach „Pawlow“ oder „Try’ n’ Error“ eine Verhaltensänderung herbeiführt falsch ist.

Was bedeutet dies für das Training von Hunden?

Hunde können über flexible Denkprozesse Strategien zur Problemlösung entwickeln und sind kognitiv unterfordert bei klassischer und/oder instrumenteller/operanter Konditionierung, aber natürlich auch schnell überfordert, wenn man zu viel von ihnen erwartet.

Der Mensch erwartet von seinem Hund, dass er all seine Gefühle und Ansichten versteht und auch, was sein Mensch von ihm erwartet. Und da beginnen die Probleme für den Hund, denn er versteht Manches, aber Vieles auch nicht.

Die Forschung zeigt, jeder Hund hat seine eigenen kognitiven Grenzen, aber auch das man dem Hund durchaus mehr zutrauen kann und sollte.

Wenn ihr Hund, die ihm gestellte Aufgabe nicht zu begreifen scheint, dann wissen sie, wann die kognitive Grenze ihres Hundes erreicht wurde und sie ihre Erwartung diesbezüglich senken müssen.

Probieren Sie sich dann weiter aus oder wählen Sie einen neuen Ansatz, damit ihr Hund sie oder die ihm gestellte Aufgabe auch verstehen kann. Hundekognition benötigt keine verstaubten Methoden mehr um Hunde artgerecht zu trainieren oder zu therapieren.

Denn, wenn er nur darf, wenn er soll, aber nicht kann, wenn er will, dann mag er auch nicht, wenn er muss.

Wenn er aber darf, wenn er will, dann mag er auch, wenn er soll und dann kann er auch, wenn er muss.

Wer können soll, muss wollen dürfen.

Bleiben Sie wissbegierig, Ihre Petra Puderbach-Wiesmeth © CanisLogisch® 

Bedeutungen:

• Kognition – lat. cognoscere = erkennen, erlernen.

• kognitive Kompetenz = die Fähigkeit etwas Neues zulernen, Probleme zu erkennen und eine Strategie zu entwickeln, sich an der Umwelt orientieren und sich dieser anzupassen.

• Primäre Verstärker sind im Grunde sämtliche Reize, die stärkend auf den Organismus wirken.

• extrinsisch – Verhalten wird durch äußere Faktoren (bspw. Futter, Beute) beeinflusst und/oder motiviert.


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Foto: @Canva Creative Studio

Für www.Hundewelten.de  - Berufsbildungsinstitut für Hundetrainer 


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